In der Kirchengemeinde Victorbur war zu diesem Anlass ein großes Aufgebot an Gästen aus der Partnergemeinde Mildenau im Erzgebirge angereist.
Ein segensreicher und farbenfroher Gottesdienst wurde gemeinsam mit den "Mildenauer Freunden", dem Posaunen- und Kirchenchor sowie vielen Kindern und zahlreichen Gemeindemitgliedern durch das Pastorenehepaar Hoogestraat und der Pastorin Sandra Stelzenberger gestaltet.
Für unseren Bürgermeister Thomas Erdwiens war es eine besondere Ehre an diesem Gottesdienst ein Grußwort sprechen zu dürfen. In seiner Ansprache zeigte er nochmals auf, dass das Wort „Erntedankfest“ eine zusammengeführte Begrifflichkeit, bestehend aus den drei Worten „Ernte“, „Dank“ und „Fest“, mit besonderer Bedeutung ist.
Damit eine Ernte überhaupt möglich wird bedarf es eines enormen jährlichen Aufwandes. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger wissen das und haben ihre früheren Gemüsegärten weitestgehend abgeschafft, weil die Arbeit und Pflege zu intensiv wurde.
Der Anbau von Feldfrüchten erfolgt heutzutage vorrangig auf großen landwirtschaftlichen Flächen und die Ernte wird maschinell eingefahren.
„Wir sollten uns ins Bewusstsein rufen, wie viel Zeit, harte Arbeit und Durchhaltevermögen es erfordert, bis unser Essen auf die Teller kommt“, so der Bürgermeister in seiner Rede.
Das Dankfest, somit das zweite und dritte Wort - Dank und Fest - stammt aus einer Zeit, in der eine schlechte Ernte Hunger bedeutete.
Man also nur dann sorglos in den Winter gehen konnte, wenn Speicher und Keller gefüllt waren.
„Mit den Worten Dank und Fest geht es insbesondere auch um Wertschätzung und das nicht nur an Erntedank“, so der Bürgermeister weiter.
Denn gerade die aktuellen Gegebenheiten zeigen uns, dass gute Ernten und ein breites Angebot an hochwertigen Lebensmitteln nicht selbstverständlich sind.
Das war in der früheren Vergangenheit schon nicht selbstverständlich und es wird auch in der Gegenwart wieder mehr und mehr deutlich, dass es keine Selbstverständlichkeit sein kann und darf, mahnt der Bürgermeister.
Eine Gegenwart, nicht zuletzt geprägt vom Klimawandel mit Wetterkapriolen, verbunden mit Dürren und überschwemmenden Starkregen, welche das Ernten von Erzeugnissen und Produkten zunehmend erschweren.
Eine Gegenwart, geprägt von Kriegen, die die Versorgung mit lebenswichtigen Ernten wie Getreide wesentlich beeinträchtigt. Sie macht die Ernte fast unbezahlbar und es wird einmal mehr deutlich, von welcher Wichtigkeit die jährliche Ernte tatsächlich für den Menschen ist, hebt der Bürgermeister hervor.
Deshalb sagen wir eben ‚Danke‘ – das zweite Wort -- für die unermüdliche Arbeit, die unsere Bäuerinnen und Bauern jeden Tag leisten.
Danke all denen, die für unser täglich Brot sorgen!
Der Gottesdienst zum Erntedank zeigt uns umso mehr, dass es ein würdiger und guter Anlass ist, die jährliche Ernteeinfuhr zu feiern.
Ein würdiges Fest – das dritte Wort -- in Verbundenheit mit all jenen, die es auch dankbar begehen und wertschätzen.
Ein würdiges Fest zu Ehren der jährlichen Ernte und jenen, die hierfür sorgen, macht der Bürgermeister in seiner Ansprache deutlich.
Abschließend bedankte sich der Bürgermeister mit den Worten: „Also ein Fest, wo wir uns in Dankbarkeit alle gemeinsam die Hände reichen. Gemeinsam aus nah und fern, hier und heute, insbesondere auch mit unseren Gästen, Freunden und Partnern aus Mildenau im Erzgebirge. Verbunden mit den besten Grüßen und jenem beschriebenen ausdrücklichen Dank aus Verwaltung und Politik der Gemeinde Südbroomerland.“