Am 16.06.22 war der Leiter der niedersächsischen Landesaufnahmebehörde, Herr Klaus Dierker, zu Gast bei der Gemeinde Südbrookmerland.
Hintergrund dieses Besuches war nicht zuletzt das persönliche Verhältnis zwischen Klaus Dierker und unserem Bürgermeister Thomas Erdwiens. Beide waren zuvor als Polizisten bei der niedersächsischen Landespolizei tätig und kennen sich aus dieser gemeinsamen Zeit.
Bereits zu Beginn des Krieges in der Ukraine kam es vermehrt zu Problemen mit der Unterbringung von Kriegsvertriebenen aus diesem Land. So auch im Bereich des Landkreises Aurich, wo man im Rahmen der Flüchtlingshilfe oftmals mit den nach Ostfriesland verbrachten Kriegs-Vertriebenen eine Unterbringung kaum über die zuständigen Behörden zustande brachte und auf deutliche Grenzen stieß.
Dies führte oftmals auch zu Rückfragen beim Bürgermeister der Gemeinde Südbrookmerland.
Dieser wiederum konnte die Gelegenheit nutzen und unbürokratisch den Kontakt zu seinem ehemaligen Polizeikollegen und jetzigen Behördenleiter der Landesaufnahmebehörde Klaus Dierker herstellen.
Aus diesem Grunde kam es im Rathaus der Gemeinde Südbrookmerland zu einem themenbezogenen Austausch zwischen Klaus Dierker als Leiter der Landesaufnahmebehörde Nds., Bürgermeister Thomas Erdwiens, seinem Allgemeine Vertreter Wilfried Müller und den beiden aktiven Flüchtlings- und Vertriebenenhelfern Elena de Vries und Detlef Krüger.
Die gebürtige Ukrainerin Elena de Vries lebt seit 30 Jahren im Landkreis Aurich und berichtete zur Situation in ihrem ehemaligen Heimatland. Nach Ausbruch des Krieges zwischen der Ukraine und Russland war ihr von Anfang an klar, dass sie ihre Landsleute bzw. ihre dort lebende Familie unterstützen möchte. Sie weiß um deren Mentalität und möchte als Vermittlerin für die Kriegsvertriebenen da sein.
Unterstützung findet sie unter anderen bei Detlev Krüger. In der Vergangenheit engagierte auch dieser sich bereits bei vielen sozialen Projekten. Er führte Beratungsgespräche zwischen Flüchtlingshelfern und den Verwaltungen und ermöglichte somit viele kleine Dienstwege. Im März wurde ein Südbrookmerlander Hilfskonvoi gestartet. Dabei stießen die Beteiligten auf einige Probleme.
Im offenen Austausch betonte Klaus Dierker, das es von Anfang an klar war, dass Niedersachsen helfen möchte. Dabei handelt es sich um eine große Aufgabe für das Land und es galt und gilt ein faires Aufnahmeverfahren zu gewährleisten.
Anfang März, so Dierker, stieß man dabei noch an seine Grenzen. In Laatzen können sich nunmehr die in Niedersachsen „gestrandeten“ Vertriebenen registrieren lassen. Vor Ort gibt es sanitäre Anlagen, eine medizinische Versorgung, Test- Impf- und vor allem Schlafmöglichkeiten. Hier können die Vertriebenen erst einmal zur Ruhe kommen, um dann in eine Kommune unter zu kommen, macht Dierker deutlich. Ein Problem dabei ist, dass nicht ausreichend Wohnraum zu Verfügung steht, so der Behördenleiter weiter in seinen Ausführungen.
In Deutschland müssen Richtlinien eingehalten werden, damit das System der Verteilung von Vertriebenen und Flüchtlingen funktioniert. Maßstab ist hier eine gerechte Verteilung im Bund, auf Landesebene und in den einzelnen Kommunen. Dabei ist es aber wichtig, möglichst schnell zu reagieren. Mittlerweile hat sich die Gesamtsituation gut eingespielt, stellte Dierker klar.
Klaus Dierker bat diesbezüglich nochmals eindringlich um Unterstützung bei der Suche nach Wohnraum für die Vertriebenen, auch in Ostfriesland.
Zum Ende dieser Zusammenkunft lud Herr Dierker Elena de Vries und Detlev Krüger zu einem Besuch und einer persönlichen Führung bei der Aufnahmestelle für ukrainische Kriegsvertriebene in der Landeshauptstadt Hannover ein.
Elena de Vries und Detlev Krüger nahmen das freundschaftliche Angebot von Klaus Dierker gerne an.